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Die Vollversammlung des Diözesanrates der katholischen Frauen und Männer im Bistum Essen befasste sich unter dem Thema: „Heraus-gefordert: Integration?!“ mit dem Miteinander von Muslimen und Christen und erklärt:

Seit vielen Jahren leben in den Städten und Kreisen unseres Bistums Christen und Muslime als Nachbarn zusammen. Zahlreiche Pfarrgemeinden, kirchliche Einrichtungen und Verbände sind auf ihre muslimischen Mitbürger zugegangen und haben sich für Begegnung und Verständigung eingesetzt.

In seiner christlichen Verantwortung für die Mitgestaltung unserer Gesellschaft dankt der Diözesanrat allen, die zur Förderung eines gelingenden Zusammenlebens von Muslimen und Christen beitragen.

Gleichzeitig nehmen wir wahr, dass Muslime und Christen vielfach mehr nebeneinander als miteinander leben. In einigen Stadtteilen gibt es große Defizite bei der Integration. Viele Menschen leben dort in schwierigen sozialen Verhältnissen, das Zusammenleben ist von Spannungen belastet.

Dem Diözesanrat ist bewusst, dass es kulturelle und religiöse Unterschiede gibt, die die Erfahrung von Fremdheit vermitteln und das Zugehen auf muslimische Mitbürgerinnen und Mitbürger erschweren. Das Wissen darum, dass Muslime und Christen an einen Gott glauben, bildet bei aller Verschiedenheit dennoch Grundlage und Auftrag zum Dialog.

So fühlt sich der Diözesanrat herausgefordert, die Bemühungen um interreligiösen Dialog und Integration zu fördern und zu intensivieren.
Wir rufen die Pfarrgemeinden, die kirchlichen Einrichtungen und die Verbände auf, nach ihren Möglichkeiten zum Dialog beizutragen.
Die politisch Verantwortlichen rufen wir auf, die Rahmenbedingungen für die Integration zu verbessern und ausreichende finanzielle Mittel zur Verfügung zu stellen, um so z.B. vermehrt Sprachkurse anbieten zu können.
Die muslimischen Mitbürgerinnen und Mitbürger sowie deren Organisationen rufen wir ihrerseits auf, sich dem Dialog mit den verschiedenen gesellschaftlichen Gruppen weiter zu öffnen und einen aktiven Beitrag zur Integration zu leisten.

Als Christen wollen wir uns dafür einsetzen, dass Menschen unterschiedlicher Herkunft oder Religionen nicht dauerhaft nebeneinander her leben. Fremde sollen keine Fremden bleiben!

Essen, 2. Mai 2002